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Wer ist wach beim Wachtturm

"WIR WOLLEN MIT DIR GEHEN"- TEIL 5

30, Oktober 2015

 

 

Wachtturm: Januar 2016
Studien Artikel:
Wir wollen mit dir gehen

Studien-Datum: 21 - 27 März 2016

__________________________

 

 

„Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Sach. 8:23

 

Wir setzen unseren Kommentar zum vierten Studienartikel im Wachtturm ("WT") vom Januar 2016 fort. Klickt hier, um den 1. Teil (Absätze 1-4), den 2. Teil (Absätze 5-6), den 3. Teil (Absätze 7-8) und den 4. Teil (Absätze 9-11) zu lesen.

 

WAS IST ÜBER DIE ANZAHL ZU SAGEN?

 

WT Absatz 12:

 

„12 In den vergangenen Jahren haben immer mehr beim Gedächtnismahl von den Symbolen genommen. Dieser Trend steht im Gegensatz zu den sinkenden Zahlen, die jahrzehntelang zu beobachten waren. Sollte uns das beunruhigen? Nein. Hierzu ein paar grundlegende Fakten, die zu berücksichtigen sind.“

 

    Die Wachtturm-Organisation hat seit langem vorausgesagt, dass, je näher wir dem ‚Ende des Systems der Dinge‘ kommen, desto mehr die Zahl der gesalbten Christen abnehmen würde. Ihre Lehre, die in den 1930er Jahren unter der Leitung von J.F. Rutherford entstand, dass nicht alle Christen in den Himmel kommen, führte dazu, dass viele Zeugen Jehovas die Hoffnung aufgaben, mit dem Vater und Jesus Christus im Himmel zu sein und die geringere Hoffnung, ewiges Leben auf der Erde, annahmen.

 

   Trotz der Behauptung des Wachtturms, dass die Nachricht von der ‚irdischen Klasse‘ 1935 mit Freude aufgenommen wurde, erzählen diejenigen, die bei der Ankündigung dabei waren, eine ganz andere Geschichte. Die meisten waren verwirrt und enttäuscht, und als Folge verließen viele die Organisation. Aber trotz dieser Reaktion hat die Wachtturm-Organisation an ihrer ‚anderen Art von guten Botschaft‘ festgehalten und fuhr fort, den Gedanken zu fördern, dass die große Mehrheit der Christen nicht hoffen sollte, in den Himmel zu kommen. Im Wesentlichen hat die Wachtturm-Organisation ‚die Tür zum Königreich der Himmel‘ für alle, außer einer Handvoll Zeugen Jehovas, geschlossen. (Matthäus 23:13) Und getreu der selbst erfüllenden Prophezeiung, begann die Zahl der gesalbten Christen in der Wachtturm-Organisation, sich Jahr für Jahr zu verringern.

 

Aber die Bemühungen die ‚andere Art von guter Botschaft‘ zu fördern, begannen, soweit wir das beurteilen können, im Jahr 2006 auseinander zufallen, als die Anzahl der gesalbten Christen in der Wachtturm-Organisation zu steigen begann und dann jedes Jahr weiter anwuchs. Diese Zunahme ist eine Erfüllung der Prophezeiung von Johannes dem Täufer, darüber was mit jenen, die Jesus nachfolgen und die himmlische Hoffnung ergreifen, geschehen würde und denjenigen, die Johannes nachgefolgt sind und die Synagogen-Hoffnung hegten:

 

„Ihr selbst bezeugt mir, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin diesem vorausgesandt worden. Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Wenn aber der Freund des Bräutigams dasteht und ihn hört, ist er hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams. Daher ist diese meine Freude voll geworden. Jener muss fortan zunehmen, ich aber muss fortan abnehmen.“ – Johannes 3:28-30

 

   Eine genauere Betrachtung der Prophezeiung des Johannes ist in dem Artikel That One Must Keep On Increasing zu finden.

 

    Ja, in direktem Widerspruch zu der Prophezeiung der Wachtturm-Organisation, hat Johannes der Täufer vor langer Zeit prophezeit, dass es eine Zunahme derjenigen geben würde, die Jesus nachfolgen und weiter 'fortan zunehmen' würde. Das ist das, was wir erwarten sollten, ... es sei denn ihr denkt, Johannes war ein falscher Prophet!

 

    Der Anstieg zeigt auch wie sich das Festhalten an der falschen Lehre einer‚ irdischen Hoffnung‘ lockert und das sich die Stagnation in der Entwicklung des Leibes Christi in der Wachtturm-Organisation auflöst. Immer mehr Zeugen Jehovas erkennen, dass es nur eine Hoffnung gibt die zum Überleben führt - die himmlische Hoffnung - und sie gewinnen den Mut offen und öffentlich, trotz der Opposition von Menschen, ihre Gemeinschaft mit Christus zu bekennen.

 

    Dementsprechend sollte euch diese Zunahme überhaupt keine Sorge bereiten. Es sollte euch zur Freude veranlassen! Endlich wächst der Leib Christi bei den Zeugen Jehovas. Trotz aller gegenteiligen Bemühungen, weder falsche Lehren noch deren konstante Anpassungen durch den Menschen, kann die anhaltende Zunahme der Söhne des Königreiches verhindern oder erschweren, nicht einmal die beiden Studienartikel im Wachtturm vom Januar 2016!

 

WT Absatz 13:

 

„13 „Jehova kennt die, die ihm gehören“ (2. Tim. 2:19). Wer beim Gedächtnismahl die Anwesenden zählt, kann nicht beurteilen, wer wirklich die Aussicht auf Leben im Himmel hat. Die Zahl derer, die von den Symbolen nehmen, enthält somit auch diejenigen, die sich fälschlicherweise zu den Gesalbten zählen. Einige nehmen beispielsweise eine Zeit lang von den Symbolen, hören dann aber wieder auf. Andere haben vielleicht psychische oder emotionale Probleme, weshalb sie denken, sie würden mit Christus im Himmel regieren. Deshalb entspricht die Zahl derer, die von den Symbolen nehmen, nicht der wahren Zahl der Gesalbten, die noch auf der Erde sind.“

 

    Jetzt kommen wir zum Kern der Sache. Jetzt sagt der Wachtturm-Schreiber endlich was er von Anfang an schreiben wollte (im Artikel "Der Geist gibt die innere Gewissheit"). Endlich kann er tun, wozu er beauftragt wurde, nämlich Jehovas Zeugen zu entmutigen ein Teil des Leibes Christi zu werden und allen in den Versammlungen zu sagen, dass die Personen, die jetzt teilnehmen, sich irren, geistig schwach oder psychisch gestört sind. Es ist eine direkte Botschaft an Jehovas Zeugen, deshalb befindet sie sich in der internen „Studienausgabe“ und nicht in der öffentlichen Ausgabe der Wachtturm Zeitschrift.

 

  Aber sind diejenigen, die von den Gedächtnismahlsymbolen nehmen, geistig oder emotional unausgeglichen? Nicht gemäß Paulus. Für ihn war es genau umgekehrt:

 

„…jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus. Lasst uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid, wird Gott euch die obenerwähnte [Gesinnung] offenbaren.“ – Phil. 3:14-15

 

    Paulus glaubte, diejenigen, die nicht der himmlischen Berufung nachjagen, seien diejenigen die geistig schwach sind. Wir haben uns entschieden, die Ansicht Pauli zu teilen!

 

    Und was ist mit denen, die beginnen teilzunehmen und dann wieder aufhören? Haben sie sich geirrt? Das denken wir nicht. Wir glauben, sie wurden so sehr gerügt und hinterfragt, dass sie dem Druck erlagen und aufhörten teilzunehmen. Doch viele dieser schwächeren Brüder und Schwestern glauben weiterhin heimlich, dass sie in der Tat ‚berufen‘ sind. Wir haben ein Familienmitglied, das auf diese Weise schikaniert wurde. Aber hat sie wirklich die Teilnahme beendet? Nein. Sie macht es weiterhin privat zwischen sich, dem Vater und Christus Jesus. Und obwohl die Glieder ihrer Versammlung glauben, dass sie nicht mehr teilnimmt, wird sie immer noch als geistig oder emotional unausgeglichen 'bezeichnet'!

 

    Es gibt sehr wenig was eine solche Person tun kann, um der wertenden Haltung derer, die die Kinder Gottes verachten, zu entkommen. Aber wir sollten von fleischlich gesinnten nichts anderes erwarten. Also, warum dann nicht an eurem Glauben festhalten, für den Christus einstehen und den Geist für euch sprechen lassen:

 

„Was denn [ist der Fall]? Wird vielleicht, wenn einige nicht Glauben bekundeten, ihr Unglaube die Treue Gottes unwirksam machen? 4 Das geschehe nie! Sondern Gott werde als wahrhaftig befunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden werde, so wie geschrieben steht: „Damit du dich in deinen Worten als gerecht erweist und den Sieg gewinnst, wenn du gerichtet wirst.“ – Römer 3:3,4

 

    Betrachten wir die ganze Sache mal anders. Wenn wir annehmen, dass der Inhalt des Absatzes korrekt ist - wir sind allerdings vom Gegenteil überzeugt - müssen wir fair und objektiv sein. Im Absatz heißt es: „Die Zahl derer, die von den Symbolen nehmen, enthält somit auch diejenigen, die sich fälschlicherweise zu den Gesalbten zählen.“ Da die leitende Körperschaft bekennt gesalbt zu sein, könnte es da nicht sein, dass sie dies fälschlicherweise denkt? Es könnte auch bedeuten, dass die leitende Körperschaft „psychische oder emotionale Probleme“ hat „weshalb sie denken, sie würden mit Christus im Himmel regieren.“ Aufgrund dieser beiden Studienartikel könnte man durchaus zum Schluss kommen, dass bei ihnen mentale und geistige Defizite vorliegen. Fairerweise sollten wir jedem der sich zur Geistsalbung bekennt zugestehen dies ehrlich zu meinen. Auf der Basis dieser beiden Studienartikel muss man aber zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass auch die Glieder der leitenden Körperschaft psychische oder emotionale Probleme haben. 

 

    Es könnte auch ein gedankliches Defizit auf der Grundlage der Tatsache sein, dass sie meinen zu den 144.000 zu gehören, die glauben, dass sie im Himmel mit Christus als Könige und Priester herrschen. Wie wir in Absatz 3 im 1. Teil, und in dem Artikel The Great Crowd of Partakers gezeigt haben, wird nicht gesagt, die 144.000 würden Könige und Priester sein, niemals. Eine große ungezählte multinationale Menge ist es, die als Könige und Priester bestimmt sind. (Offenbarung 5:8-10) Auf der Grundlage dieses offenkundigen LehrIrrtums, scheint der Gedanke, dass sich die leitende Körperschaft „fälschlicherweise zu den Gesalbten zählt“, oder „vielleicht psychische oder emotionale Probleme“ hat, nicht so abwegig zu sein. Es sind ihre Worte, nicht unsere.

 

    Die Fragen zu Absatz 12 und 13 lauten:

 

„12, 13. Warum braucht es uns nicht zu beunruhigen, wenn beim Gedächtnismahl immer mehr vom Brot und Wein nehmen?“ 

 

   Ein Grund, warum wir nicht besorgt sein sollten, wird im Absatz genannt: „Wer beim Gedächtnismahl die Anwesenden zählt, kann nicht beurteilen, wer wirklich die Aussicht auf Leben im Himmel hat.“ Tatsächlich wird von den Männern die am Gedächtnismahl zählen, erwartet zu beurteilen ob jene die von den Symbolen nehmen, auch wirklich dazu berechtigt sind. Aber da sie das ja nicht wirklich beurteilen können, kann es doch sein, dass sie fälschlicherweise viele nicht mitzählen, die aber in Wirklichkeit gesalbt sind. Vergessen wir auch nicht die vielen 'heimlichen' Gesalbten, die nicht öffentlich teilnehmen. Dementsprechend ist es durchaus möglich und wahrscheinlich, dass die Zahl der gesalbten Christen unter den Zeugen Jehovas, die Zahl der tatsächlich gemeldeten bei weitem übertrifft! Dies ist ein Grund zur Freude!

 

   Des Weiteren brauchen wir uns keine Sorgen machen weil die stetige Zunahme eine Erfüllung biblischer Prophezeiung bedeutet. (John 3:28-30) Dies war zu erwarten. Somit gibt es keinen Grund zur Sorge, sondern vielmehr ein noch größerer Grund zur Freude!

 

WT Absatz 14:

 

„14 Es wird in vielen Teilen der Erde Gesalbte geben, wenn Jesus kommt, um sie in den Himmel zu versammeln. Über diese Zeit sagt die Bibel: „Er wird seine Engel mit großem Trompetenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von dem einen äußersten Ende der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten Ende“ (Mat. 24:31). Wie die Bibel deutlich macht, würde es von den Gesalbten in den letzten Tagen nur noch wenige auf der Erde geben (Offb. 12:17). Sie sagt jedoch nicht, wie viele noch übrig sein werden, wenn die große Drangsal beginnt.“

 

    Die Frage zu Absatz 14 lautet:

 

„14. Was sagt die Bibel darüber, wie viele Gesalbte noch auf der Erde sein werden, wenn die große Drangsal beginnt?“

 

    Es stimmt, dass die Bibel nicht sagt, wie viele Gesalbte noch auf der Erde sein werden wenn die große Drangsal beginnt. Aber alles andere im Absatz ist reine Spekulation und im Widerspruch mit dem, was Johannes tatsächlich schrieb. Schauen wir, was Johannes in seiner Offenbarung sah:

 

„Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über die Erde oder über das Meer oder über irgendeinen Baum wehe. Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: „Beschädigt nicht die Erde noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben.“ Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren, hundertvierundvierzigtausend, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels:“

– Offenbarung 7:1-4

 

    Obwohl wir glauben, dass die wahre Bedeutung dieser Verse der Menschheit verborgen bleibt, können wir zeigen, dass sie die Wachtturm-Lehre nicht stützen. Nach der Wachtturm-Lehre beschreiben diese Schriftstellen, was gerade kurz vor dem Beginn der großen Drangsal geschehen wird. Wir sehen die Engel die ‚die vier Winde‘ zurückhalten, welche sonst alle auf Erden zerstören würden. Zum Schutz der ‚Sklaven Gottes‘ beginnen die Engel sie an ihren Stirnen zu versiegeln. Wie viele sollten versiegelt werden? 144.000! Somit sind, nach der Vision des Johannes, alle ‚Sklaven Gottes‘, die die 144.000 ausmachen, zu dieser Zeit, alle auf der Erde, alle müssen vor den vier Winden geschützt werden! Somit ist Absatz 14 eindeutig falsch. Alle 144.000 sind zu Beginn der großen Drangsal auf der Erde, nicht nur ein Überrest von den 144.000.

 

    Also, somit sollten, nach den Worten der Prophezeiung des Johannes, kombiniert mit der Wachtturm-Lehre, es heute mindestens 144.000 gesalbte Teilnehmer in der Wachtturm-Organisation geben. Aber 2015 gab es nur etwa 14.000. Dies zeigt ebenfalls, dass die Wachtturm-Führung, zusammen mit dem Lehr- und Schreib-Komitee, die gesalbten Gotteskinder grob unterdrücken und ihre Zunahme behindern!

 

   Und noch schlimmer ist, dass 8 Millionen Zeugen Jehovas blind den fehlerhaften prophetischen Interpretationen der Wachtturm-Führung folgen, statt der einfachen und offenen Lehre Jesu, dass wir alle Kinder Gottes und Erben des himmlischen Königreiches sind. Viele werden ihr Leben verlieren, weil sie nicht die Wahrheit liebten (2. Thessalonicher 2:10), aber ihr Blut wird von denen in Führungsposition, zurückgefordert werden. (Hesekiel 33:8)

 

WT Absatz 15:

 

„15 Jehova entscheidet, wann in der Geschichte er Gesalbte beruft (Röm.

8:28-30). Nach Jesu Tod und Auferweckung begann Jehova damit, Gesalbte zu berufen. Und wie es scheint, waren im 1. Jahrhundert alle wahren Christen gesalbt. Danach waren jahrhundertelang die meisten derer, die behaupteten, Christus zu folgen, falsche Christen. Jesus verglich sie mit „Unkraut“. Trotzdem gab es in jener Zeit nach wie vor wahre Christen, die von Jehova gesalbt wurden. Sie erwiesen sich als der „Weizen“, von dem Jesus sprach (Mat. 13:24-30). In den letzten Tagen hat Jehova weiterhin solche auserwählt, die zu den 144000 gehören sollen.[2] Wenn Jehova sich entscheidet, fast bis zum Schluss der letzten Tage zu warten, um noch weitere für diese besondere Aufgabe auszusuchen — wer sind dann wir, dass wir seine Weisheit anzweifeln? (Jes. 45:9; Dan. 4:35; lies Römer 9:11, 16).[3] In einem Gleichnis Jesu waren Arbeiter darüber verärgert, wie ihr Herr die behandelte, die erst in der 11. Stunde zu arbeiten anfingen. Wir müssen uns davor hüten, genauso zu reagieren! (Lies Matthäus 20:8-15.)“

 

    Dieser Absatz offenbart ebenfalls den Mangel an Wissen und Denkfähigkeit derjenigen, die diesen Artikel geschrieben und genehmigt haben. Es stimmt, dass die Salbung durch Geist im 1. Jahrhundert mit der Ausgießung des Geistes der Wahrheit zu Pfingsten 33 u.Z. begann. Er wurde auf ‚jede Art von Fleisch‘ ausgegossen (Apg. 2:17), nicht nur auf die 120 und die 3‘000 in Jerusalem. Danach wurde er weiter auf alle ausgegossen die an Jesus Christus glaubten. Nichts in der Schrift gibt Anlass zu glauben, dass das Ausgießen etwas Vorübergehendes sei, aufhört oder nach und nach zum Stillstand kommen würde. Obwohl die authentischen Lehren Jesu unterdrückt wurden, hat genügend davon überlebt, um dem Geist der Wahrheit zu erlauben aufrichtige Christen, die Gott lieben und bereit waren alles zu geben, zu motivieren um nach besten Kräften Nachfolger Jesus zu sein. 

 

    Beachte was der Absatz sagt: „Und wie es scheint, waren im 1. Jahrhundert alle wahren Christen gesalbt.“ So, und wie viele treue Christen gab es im 1. Jahrhundert? Gemäß der ‚World Christian Encyclopedia‘ (1982) gab es bis zum Jahr 100 u.Z. eine Million Christen im Römischen Reich. Andere eher skeptische, nichtchristliche Quellen schätzen, dass es etwa 200.000 in Rom gab. Und dabei sind die Christen außerhalb des Römischen Reiches nicht berücksichtigt. Aber in jedem Fall liegt die Anzahl der gesalbten Christen, allein im 1. Jahrhundert, weit über 144.000. Wenn wir der Wachtturm-Lehre von den 144.000 glauben, müssen wir akzeptieren, dass weder die derzeitigen Glieder der leitenden Körperschaft, noch sonst irgendjemand in den letzten 1900 Jahren, gesalbt sein können, da die Zahl im 1. Jahrhundert ja bereits voll war. Sie haben damit wieder mal ein Eigentor geschossen und ihre eigene selbstherrliche Autorität zerstört! 

 

   Ein weiterer Punkt ist folgender: Die Aussage "Danach waren jahrhundertelang die meisten derer, die behaupteten, Christus zu folgen, falsche Christen“ ist unerträglich! Abgesehen von der Lehre der leitenden Körperschaft dass nur 144.000 Menschen jemals vom Geist gesalbt waren gibt es keinen Grund für diese Aussage. Die Wachtturm-Führung ist bereit den Glauben von Millionen, vielleicht Milliarden Christen zu verraten, nur um eine falsche und eigennützige Lehre zu stützen. Diese Christen waren bereit ihr Leben für ihren Glauben an Jesus Christus zu riskieren oder vielleicht sogar zu opfern. Die Wachtturm-Organisation hat viele niederträchtige Taten auf dem Gewissen und viele Irrtümer verbreitet; aber die Ächtung von aufrichtigen Bekennern Jesu Christi gehört zu den Schlimmsten überhaupt!

 

   Auch die Verwendung der Schrifttexte, um diesen Trugschluss zu stützen, ist irreführend und verrät einen weiteren Mangel an Denkvermögen. Ja, Jesus sprach von Unkraut das unter den Weizen gesät wurde, aber beachte die ganze Veranschaulichung: 

 

„Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor, indem er sprach: „Das Königreich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der vortrefflichen Samen auf sein Feld säte. Während die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut hinzu, mitten unter den Weizen, und ging weg. Als die Saat sprosste und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. Da traten die Sklaven des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: ‚Herr, hast du nicht vortrefflichen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat es denn Unkraut?‘ Er sprach zu ihnen: ‚Ein Feind, ein Mensch, hat das getan.‘ Sie sagten zu ihm: ‚Willst du denn, dass wir hingehen und es zusammenlesen?‘ Er sprach: ‚Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts den Weizen mit ihm ausreißt. Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.‘“

– Matthäus 13:24-30

 

    Gemäß diesem Gleichnis wachsen der Weizen und das Unkraut zusammen. Beides befand sich auf dem gleichen Feld, zur gleichen Zeit. Überwucherte das Unkraut den Weizen und bedeckte das ganze Feld? Nein. Es gab keine Bedenken, dass das Unkraut den Weizen überwuchern oder ersticken würde. Der dort befindliche Weizen, der auf dem Feld verblieb, war ausreichend für eine Ernte.

 

    Lasst uns jetzt etwas nachdenken und dieses Gleichnis vom Weizen und Unkraut auf wahre und falsche Christen anwenden. Wie beweist dieses Gleichnis, dass „jahrhundertelang die meisten derer, die behaupteten, Christus zu folgen, falsche Christen“ waren? Das tut es nicht. Tatsächlich legt es nahe, dass die "große Mehrheit" oder zumindest die Hälfte, Weizen war!

 

    Nicht vergessend, dass es sich um ein Gleichnis und nicht um Prophezeiungen handelt, lasst uns das andere Gleichnis auf das sich der Absatz bezieht, betrachten:

 

„Als es Abend wurde, sagte der Herr des Weingartens zu seinem Beauftragten: ‚Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen ihren Lohn, angefangen bei den letzten bis hin zu den ersten.‘ Als die von der elften Stunde kamen, empfingen sie jeder einen Denar. Als nun die ersten kamen, folgerten sie, dass sie mehr empfangen würden; doch auch sie erhielten je einen Denar ausbezahlt. Als sie ihn empfingen, begannen sie gegen den Hausherrn zu murren und sprachen: ‚Diese letzten leisteten eine Stunde Arbeit; dennoch hast du sie uns gleichgestellt, [uns,] die wir die Bürde des Tages und die sengende Hitze getragen haben!‘ Doch einem von ihnen antwortete er und sprach: ‚Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm, was dein ist, und geh. Ich will diesem letzten dasselbe geben wie dir. Ist es mir nicht erlaubt, mit meinen eigenen Dingen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gut bin?‘“ – Matthäus 20:8-15

 

    Wir schrieben einen Artikel über dieses Gleichnis mit dem Titel Why Are Older Anointed Reluctant to Recognize Younger Anointed?” (Warum ältere Gesalbte widerstrebend neuere Gesalbte anerkennen) Während es im Absatz heißt „In einem Gleichnis Jesu waren Arbeiter darüber verärgert, wie ihr Herr die behandelte, die erst in der 11. Stunde zu arbeiten anfingen“, scheint es, dass es hauptsächlich die sind, die in Führungs- und Lehrpositionen der WachtturmOrganisation stehen. Sie sind über die Zunahme neuer gesalbter Christen verärgert und beschweren sich über die Belohnung die ihnen gegeben wird. Sie sind es, die versuchen, den Rest der Zeugen Jehovas zu überzeugen, dass es die neuen Gesalbten sind, „die sich fälschlicherweise zu den Gesalbten zählen“ oder „psychische oder emotionale Probleme“ haben. Heuchler!

 

    Da die Frage zu Absatz 15 mit Absatz 16 verknüpft ist, wollen wir erst Absatz 16 lesen, bevor wir die Frage betrachten.

 

WT Absatz 16:

 

„16 Nicht alle Gesalbten gehören zu dem „treuen und verständigen Sklaven“ (Mat. 24:45-47). Genauso wie Jehova und Jesus im 1. Jahrhundert durch wenige die Vielen speiste, tun sie das auch heute. Nur wenige Gesalbte durften im 1. Jahrhundert die Christlichen Griechischen Schriften schreiben. Ähnlich ist auch heute nur wenigen Gesalbten die Aufgabe übertragen worden, „Speise zur rechten Zeit“ auszuteilen.“

 

    Wir haben uns gefragt, warum dieser Absatz unter diesem Untertitel "Was ist über die Zahl zu sagen?" eingeschoben wurde, der angeblich über die Anzahl der Teilnehmer sprechen soll. Er scheint hier fehl am Platz zu sein und ist ein weiterer Beweis, dass es die leitende Körperschaft ist, die verärgert ist und versucht den neuen Gesalbten den gleichen Lohn abzuerkennen. Der Grund scheint darin zu liegen, dass die Glieder der leitenden Körperschaft die einzigen sein wollen, denen „die Aufgabe übertragen“ wurde, „‘Speise zur rechten Zeit‘ auszuteilen“. Sie fühlen sich, durch die Einsicht der anderen gesalbten Gotteskinder, eindeutig bedroht und verängstigt. Das sollten sie auch sein!

 

    Vielleicht haben sie vergessen, dass Geoffrey Jackson von der leitenden Körperschaft, öffentlich unter Eid bezeugte, dass die leitende Körperschaft noch nicht zu dieser Rolle ernannt worden ist, sondern nur ‚versucht die Rolle zu erfüllen‘. (Siehe transcript of testimony of Geoffrey Jackson, Seite 15.937 beginnend in Zeile 37) So gibt es selbst unter den Gliedern der leitenden Körperschaft Verwirrung, Missverständnis und möglicherweise Dissens.

 

    Schließlich ist die Idee, dass „Jehova und Jesus im 1. Jahrhundert durch wenige die Vielen speiste“, ein Trugschluss, genauso wie der Gedanke, dass im 1. Jahrhundert, die Speisung durch die Hände von wenigen getan wurde. Im 1. Jahrhundert wurde jeder Christ, der von Jesus hörte und gläubig wurde, mit der Verpflichtung/Gelegenheit andere zu ‚speisen‘ betraut. Dies ist allgemein bekannt, so dass es schwer zu glauben ist, dass die leitende Körperschaft diese Lehre vertritt. Aber wenn ihr euch nicht sicher seid, lest bitte den Artikel Feeding the Many (Speisung der Vielen), den wir geschrieben haben um diese falsche Lehre zu entlarven.

 

    Die Frage zu den Absätzen 15 und 16 lautet:

 

„15, 16. Was müssen wir verstehen, wenn es um die 144000 geht, die Jehova beruft?“

 

    Wir müssen verstehen, dass: (1) es nicht gesagt wird, dass die 144.000 Könige und Priester sein werden; (2) es nicht gesagt wird, dass die 144.000 die einzigen sind, die in den Himmel kommen, da eine ungezählte große Volksmenge, laut Offenbarung 5:8-10, ebenfalls "von der Erde erkauft“ wurden, und (3) von den 144.000 nicht gesagt wird, die einzigen zu sein, die vom heiligem Geist gesalbt werden. In der Tat, es gibt überhaupt keine biblische Stütze für die Lehre von den 144.000, wie sie durch die Wachtturm-Führung gelehrt wird.

 

    Wir müssen auch verstehen, dass: (1) die Zahl derer, die "von der Erde erkauft" wurden, nicht begrenzt ist; (2) jeder christliche Bibelschreiber seine Zuhörer dazu ermunterte, die himmlischen Berufung zu ergreifen; und (3) es nichts in der Bibel gibt, was andeutet, dass der Vater aufgehört hat, seine Gesalbten Kinder zu berufen.

 

    Daher, mit all diesem Verständnis, was hält euch zurück die Salbung anzunehmen und die himmlische Hoffnung zu verfolgen? Wirst du vom Geist geleitet? Wenn ja, bist du ein Sohn Gottes. (Römer 8:14) Tust du den Willen des Vaters? Wenn ja, bist du ein Bruder Jesu Christi. (Matthäus 12:50) Und wenn du ein Kind Gottes und ein Bruder Jesu Christi bist, dann bist du auch ein Erbe des himmlischen Königreiches! (Römer 8:17)

 

    Es gibt nur noch einen weiteren Absatz in diesem Studienartikel zu betrachten. Die Frage zu diesem Absatz lautet: "Was haben wir in diesem Artikel gelernt?" Angesichts der “festen Speise“, die wir mit diesem Studienartikel bisher hatten, wird es einen ganzen Kommentar-Artikel erfordern um diese Frage in unserer nächsten Ausgabe zu beantworten.

 

    Wir mussten sehr viel Stoff behandeln, um die verdrehten Lehren zu entwirren, die unter den Zeugen Jehovas gelehrt werden. Einige unserer Leser mögen vielleicht noch ein wenig verwirrt sein. Wenn dem so ist, dann hoffen wir, dass wir in unserem nächsten und letzten Kommentar zu den beiden Studienartikeln vom Januar 2016, in den nächsten Tagen, eine klare und einfache Zusammenfassung zur Verfügung stellen.

 

    Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, bei denen ihr meint, sie müssten geklärt werden, dann schreib uns bitte, damit wir diese Fragen in unserem letzten Kommentar mit einbauen.

 

“Elaia Luchnia”

 

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