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Die Wahrheit, die uns frei macht

WAS IST WAHRHEIT? - TIEL 1

 

 

    Unter Wahrheit werden fälschlicherweise oft reine Tatsachen verstanden, die den Menschen glauben machen, dass er die Wahrheit kennt, wenn er gewisse Tatsachen kennt. Auch wird Wahrheit häufig missverstanden als das Glaubensbekenntnis einer einzelnen Religion, was die Menschen zu glauben veranlasst, sie seien „in der Wahrheit“, wenn sie mit einer bestimmten Religion verbunden sind. Aber Wahrheit ist viel mehr als lediglich Fakten und weit mehr als ein religiöses Glaubensbekenntnis.

 

    Beachten wir, was Jesus darüber sagt, was Wahrheit ist. Er sagte:

 

„‚Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es anders wäre, hätte ich es euch gesagt, denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und will euch heimnehmen zu mir, damit dort, wo ich bin, auch ihr seid. Und wohin ich gehe, [dahin] kennt ihr den Weg.‘ Thomas sagte zu ihm: ‚Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie kennen wir denn den Weg?‘ Jesus sprach zu ihm: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich‘“ - Johannes 14:2-6

 

    Verstehen wir die Bedeutung dieser Worte wirklich? Jesus sagte, dass er der Weg und die Wahrheit und das Leben ist. Somit sucht jemand, der nach dem Leben sucht, in Wirklichkeit nach Jesus; wenn jemand nach dem Weg zu Gott sucht, sucht er nach Jesus; und wenn jemand nach der Wahrheit sucht, sucht er in Wirklichkeit nach Jesus. Ja, Jesus ist personifizierte Wahrheit selbst.

 

   Sinne über diesen Gedanken einen Moment nach: Wann immer ein Mensch nach der Wahrheit sucht, sucht er nach Jesus. Dabei spielt es keine Rolle, ob er Atheist ist, Agnostiker, Christ oder Nicht-Christ – wann immer jemand nach der Wahrheit sucht, sucht er bewusst oder unbewusst nach Jesus Christus, den Sohn Gottes/Sohn des Menschen. Das erklärt, warum so viele Leute die Wahrheit nicht gefunden haben. Sie haben die Wahrheit nicht gefunden, weil sie den authentischen Jesus nicht gefunden haben.

 

   Wenn wir verstehen, dass Jesus die Wahrheit ist, können wir den Irrtum und die Arroganz erkennen, die zum Ausdruck kommt, wenn jemand beansprucht, dass ausschließlich seine Religion „die Wahrheit“ vertritt. In Wirklichkeit ist die Wahrheit überall dort zu finden, wo die Wertvorstellungen Jesu zum Ausdruck gebracht und ausgelebt werden. Das Christentum hat nicht das Copyright auf Jesus! Viele Religionen haben Gedankengut, das auf den Wertvorstellungen Jesu gründet. Das Ausmaß, in welchem eine Religion diese Wertvorstellungen lehrt, ist der Umfang, in welchem diese Religion die Wahrheit hat.

 

„Darauf tat Petrus den Mund auf und sprach: ‚Bestimmt merke ich, dass Gott nicht parteiisch ist, sondern dass für ihn in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist‘“ - Apostelgeschichte 10:34, 35

 

    Es mag sein, dass diese Auffassung schwer zu akzeptieren ist, insbesondere für Christen. Doch alle Menschen müssen zu der Erkenntnis kommen, dass Jesus nicht lediglich ein Prophet eines Religionszweiges ist. Er ist die Person, die Gott zu dem Zweck erschuf, unsere Welt und alles und jeden darin zu erschaffen.

 

„Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht e i n Ding ins Dasein. Was ins Dasein gekommen ist“ - Johannes 1:3

 

„Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung; denn durch ihn sind alle [anderen] Dinge in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, erschaffen worden, es seien Throne oder Herrschaften oder Regierungen oder Gewalten. Alle [anderen] Dinge sind durch ihn und für ihn erschaffen worden“ - Kolosser 1:15, 16

 

    Dennoch ist Gott als der Erste Vater der Ursprung aller Dinge; Jesus Christus ist der unmittelbare Schöpfer, Vater und Bruder, der sich auf unserem Planeten als Jesus von Nazareth verkörperte. Der Prophet Jesaja beschrieb den Fleisch gewordenen Jesus wie folgt:

 

„Denn ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ - Jesaja 9:6

 

    Wenn wir verstehen, dass Jesus der Schöpfer unserer Welt und aller Dinge in unserer Welt einschließlich aller Menschen in allen Religionen ist, können wir besser verstehen, warum er sich auf sich selbst als „die Wahrheit“ bezog. Er ist die Wahrheit, weil er der Ursprung all dessen ist, was sie kennen. Alles, jede Vorstellung, jede Tatsache kann auf ihren Schöpfer zurückgeführt werden, Jesus Christus, den Sohn Gottes.

 

    Und Jesus ist der einzige, der den Ersten Vater gesehen hat und erklären kann:

 

„Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen; der einziggezeugte Gott, der am Busen[platz] beim Vater ist, der hat über ihn Aufschluss gegeben“ (Johannes 1:18).

 

„Nicht, dass jemand den Vater gesehen hat, ausgenommen der, der von Gott her ist; dieser hat den Vater gesehen“ (Johannes 6:46).

 

    Mit Sicherheit kennt Jesus die ganze Wahrheit und wie sie gefunden werden kann. Er ist derjenige, der Himmel und Erde verbindet. Er ist der einzige „Weg“ zum Vater.

 

   Am Anfang war es der Vorsatz des Ersten Vaters, dass Sein Sohn ein Universum erschafft, es vollkommen gestaltet und seinem Vater dann das vollkommene Universum darbietet.

 

„Als nächstes das Ende, wenn er seinem Gott und Vater das Königreich übergibt, wenn er Regierungen von aller Art und alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat. Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht. Denn [Gott] „hat alle Dinge seinen Füßen unterworfen“. Wenn er aber sagt, dass ‘alle Dinge unterworfen worden sind’, ist offenkundig der ausgenommen, der ihm alle Dinge unterworfen hat. Wenn ihm aber alle Dinge unterworfen sein werden, dann wird sich auch der Sohn selbst dem unterwerfen, der ihm alle Dinge unterworfen hat, so dass Gott allen alles sei“

(1. Korinther 15:24-28).

 

    Es war immer der Vorsatz des Ersten Vaters, dass Erdenmenschen ‚vollkommen werden sollen, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist‘ (Matthäus 5:48) und dass sie als Seine Geistsöhne und -töchter adoptiert werden sollten, um mit Ihm im Himmel zu sein.

 

„Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, denn er hat uns gesegnet mit jeder geistigen Segnung in den himmlischen Örtern in Gemeinschaft mit Christus, so wie er uns in Gemeinschaft mit ihm vor Grundlegung der Welt auserwählt hat, damit wir heilig und ohne Makel vor ihm seien in Liebe. Denn er hat uns durch Jesus Christus zur Annahme an Sohnes Statt für sich vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner unverdienten Güte, die er uns durch [seinen] Geliebten gütigerweise erwiesen hat“ (Epheser 1:3-6).

 

    Doch früh in der Menschheitsgeschichte kamen wir vom Weg ab. In der Bibel wird diese Tragödie im ersten Buch Mose in der vereinfachten Erzählung über Adam und Eva beschrieben. Trotz der Verfehlung Adams und Evas hat der Mensch seine Suche nach dem Vater in der ihm bestmöglichen Weise fortgesetzt. Im weiteren Verlauf gelangte der Mensch von einer Vorstellung zur anderen, von einer Philosophie zur anderen, von einem religiösen Konzept zum anderen – bis unser Planet sich schließlich in völliger Verwirrung befand. Die einzige Möglichkeit für unseren Schöpfer bestand darin, sich als Mensch zu verkörpern und uns den Weg zu zeigen, die Wahrheit einzuführen und den Menschen zum wirklichen Leben zu erwecken. Das tat er als Jesus von Nazareth.

 

   Während seines irdischen Aufenthalts demonstrierte Jesus, wie ein Mensch Gott finden und sein Potenzial als ein Geistsohn Gottes erreichen kann. Er lebte unter Menschen und unterwarf sich selbst den Realitäten des Lebens als Mensch. Er gebrauchte seine göttliche Macht und Autorität nicht, um seine Bürden zu erleichtern und den Folgen des irdischen Lebens zu entfliehen. Mutig sah er jeder Herausforderung entgegen und ging sogar soweit, sich einem schändlichen Tod durch die Hände seiner eigenen Schöpfung zu unterziehen. Als Schöpfer hätte er die Hilfe von Legionen von Engeln in Anspruch nehmen können, um sich vor Schaden schützen (Matthäus 26:52, 53). Oder er hätte seinen physischen Körper zu irgendeiner Zeit verlassen können, um dadurch einen so schmerzhaften und schändlichen Tod zu vermeiden. Aber er verlangt von uns nicht mehr, als er selbst bereit war durchzumachen. Er umging die Drangsal nicht, sondern durchlebte sie. Und er war siegreich.

 

    Obschon Jesus zu Tode gebracht wurde, auferweckte ihn Gott (Apostelgeschichte 2:32). Auf diese Weise wurde er ein weiteres Beispiel für die Menschheit, nämlich als der ‚Erstgeborene von den Toten‘ (Kolosser 1:18). Sein Tod diente vielen Zwecken, darunter die Versicherung, dass, wenn wir in Treue sterben, wir wie Jesus ebenfalls auferweckt werden, um im ‚wirklichen Leben‘ unser Streben nach dem Ersten Vater fortzusetzen (1. Timotheus 6:19).

 

„Denn wenn wir in der Gleichheit seines Todes mit ihm vereint worden sind, werden wir gewiss auch [in der Gleichheit] seiner Auferstehung [mit ihm vereint] sein“ (Römer 6:5).

 

    Aus all diesen Gründen konnte Jesus sagen, dass er ‚der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ ist (Johannes 14:6). Folglich spielt es keine Rolle, welcher Religion wir angehören. Die ganze Menschheit, egal wo sie sich befindet, egal welcher Rasse, welcher Nationalität, welchem Glaubensbekenntnis oder welchem Geschlecht jemand angehört, kann die Wahrheit in der Person von Jesus von Nazareth finden.

 

    Die so genannte Wahrheit der Menschen ist nahezu wertlos und besitzt keine Kraft, um Menschen ihrer göttlichen Bestimmung zuzuführen. Keine Lehren oder Glaubensbekenntnisse außerhalb der Wahrheit in Jesus Christus können uns in der Art von Glauben vorwärts bringen, der uns hilft, den Vater zu finden. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die so genannte Wahrheit des Menschen die Kreativität erstickt, die Fantasie einsperrt, die persönliche Freiheit unfairerweise einschränkt und uns zu noch mehr Verwirrung anleitet. Der Apostel Paulus zeigte das in seinem Rat an den jungen Timotheus:

 

„So, wie ich dich ermuntert habe, in Ẹphesus zu bleiben, als ich im Begriff war, meines Weges nach Mazedọnien zu gehen, so tue ich es jetzt, damit du gewissen Leuten gebietest, nicht eine andere Lehre zu lehren noch unwahren Geschichten und Geschlechtsregistern Aufmerksamkeit zu schenken, die zu nichts führen, sondern eher Fragen zur Nachforschung hervorrufen, als etwas von Gott darzureichen, was mit Glauben in Verbindung ist“ (1. Timotheus 1:3, 4).

 

    Hier zeigt Paulus uns die Schwäche religiöser Glaubensbekenntnis auf. Er sagt, dass theologische Lehren ablenken. Wenn die Erkenntnis nicht ‚in Verbindung mit Glauben‘ ist, wird sie keinem bedeutungsvollen Zweck dienen. Paulus fährt fort:

 

„Das Ziel dieses Auftrags ist tatsächlich Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben. Indem einige von diesen Dingen abgewichen sind, haben sie sich eitlem Gerede zugewandt und wollen Gesetzeslehrer sein, begreifen aber weder die Dinge, die sie sagen, noch die Dinge, über die sie feste Behauptungen aufstellen“ (1. Timotheus 1:5-7).

 

    Das Ziel jeder wahren Lehre ist, in einem Jünger ‚Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben‘ zu entwickeln. In verschiedenen Lehren und Auslegungen gefangen zu sein wird uns auf den Holzweg führen und wir werden nicht mehr als Gesetzeslehrer werden, statt lebende Beispiele der Wahrheit als Nachahmer Jesu Christi. Wenn wir uns auf Erkenntnis ‚in Verbindung mit Glauben‘ konzentrieren, können wir Jesus finden und damit auch die Wahrheit.

 

    Erinnern wir uns: Jesus sagte:

 

„Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht (Matthäus 11:28-30).

 

   Seine Botschaft war keine bedrückende Sammlung von Dingen, die man tun oder nicht tun darf. Tatsächlich gab er nur zwei Gebote:

 

„Und einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, stellte ihn auf die Probe mit der Frage: „Lehrer, welches ist das größte Gebot im GESETZ?“ Er sprach zu ihm: „,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze GESETZ und die PROPHETEN““ (Matthäus 22:35-40).

 

   Gebote und Glaubensbekenntnisse, die über das hinausgehen, was Jesus lehrte, sind nicht die Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit, und wenn es uns gelingt, den authentischen Jesus kennen zu lernen, werden wir die Wahrheit gefunden haben.

 

    Um jedoch frei zu sein, ist mehr erforderlich als lediglich herauszufinden, was Wahrheit ist. Die Wahrheit muss Bestandteil unseres Lebens werden. Wir müssen ‚Glauben an die Wahrheit‘ haben (2.Thessalonicher 2:13), ‚für die Wahrheit Zeugnis ablegen‘ (3. Johannes 3), ‚in der Wahrheit wandeln‘ (3. Johannes 4) und ‚die Wahrheit reden‘ (Epheser 4:25). Für eine Person, die nicht die Wahrheit auslebt, ist die Wahrheit nicht mehr als eine geistige Belanglosigkeit.

 

   Unser nächster Artikel in dieser Reihe wird uns auf der Suche nach der Wahrheit einen Schritt weiter bringen und aufzeigen, wie wir uns vorbereiten können, die Wahrheit, die in Jesus Christus ist, zu erhalten.

 

„Elaia Luchnia“

 

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