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die gute botschaft von gott an die söhne des königreiches

STAMMT DIE GUTE BOTSCHAFT WIRKLICH

VON GOTT? - TEIL 3
21. September 2012

 

 

    Im dritten Teil der „Guten-Botschaft“-Broschüre, veröffentlicht von der Wachtturm Bibel- und  Traktat-Gesellschaft von Pennsylvania, stellt die Gesellschaft vier Fragen: (1) Wer ist der Autor der Bibel? (2) Weshalb kann man der Bibel glauben? (3) Worum geht es in der Bibel? und (4) Wie kann man die Bibel verstehen? In allem betrachtet, sehen wir in diesen Fragen die Absicht, dem Leser das Vertrauen zu vermitteln, dass wir uns auf die, in der Bibel dargelegte, 'Gute Botschaft vom Königreich‘ verlassen können. Unsere Antworten werden dieses Ziel im Auge behalten.

 

    Bei der Formulierung unserer Antworten auf diese Fragen bemerken wir, dass die Antworten auf die ersten drei Fragen miteinander verknüpft sind, so dass wir sie zusammen beantworten. Und danach werden wir auf die vierte Frage eingehen.

 

1. Wer ist der Autor der Bibel?

2. Weshalb kann man der Bibel glauben?

3. Worum geht es in der Bibel?

 

    Die kurze Antwort auf die erste Frage lautet, so wie es mit den Worten des Apostel Paulus an Timotheus wiedergegeben ist, dass Gott der Urheber der Bibel ist:


„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in [der] Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ – 2. Timotheus 3:16,17


    Diese Antwort hat Millionen überzeugt. Eine eingehende Prüfung der Bibel zeigt jedoch, dass die Antwort viel komplexer ist und Reife des Denkens, eine reflektierende Einstellung und einen offenen und aufgeschlossenen Geist erfordert. Wenn das nicht der Fall ist, könnte jemand auch straucheln. Es wäre so, als gäbe man einem Säugling ein Premium-Steak. Ein Steak zu essen ist nichts Verkehrtes, aber ein Säugling könnte sich daran ersticken. Es hat noch nicht die Zähne es zu kauen, noch den Magen um es zu verdauen. Üblicherweise würde man sagen, "er hat sich zu viel zugemutet", und die Folgen könnten fatal sein. Also Leser, die für eine solche Prüfung noch nicht bereit sind, ermuntern wir, sich auf die zusammenfassende Antwort an Timotheus zu konzentrieren und zu diesen komplexeren Gedanken zurückzukehren, wenn sie bereit sind.

 

    Für diejenigen, die für eine sorgfältige Prüfung der Urheberschaft, der Zuverlässigkeit und des Inhalts der Bibel bereit sind, laden wir ein, die folgenden Gedanken zu betrachten.

 

    Die Bibel ist eine Sammlung von 66 kleinen Büchern. Die ersten 39 Bücher, von der Genesis bis Maleachi, bezeichnet man als das "Alte Testament" oder die "Hebräischen Schriften"; die restlichen 27 Bücher, von Matthäus bis Offenbarung, bezeichnet man als das "Neue Testament" oder die "Christlich Griechischen Schriften“. Als Zeugen Jehovas wurde uns gelehrt, uns auf diese zwei Teile als die Hebräischen und Christlich Griechischen Schriften, statt als auf das Alte und Neue Testament, zu beziehen. Allerdings hilft uns die Unterscheidung von "Alt" und "Neu", die Autoren deutlicher zu identifizieren, ihre Glaubwürdigkeit zu bewerten, ihren Inhalt zu verstehen und ihre Bedeutung zu erkennen. Somit werden wir im weiteren Verlauf dieses Kapitels, uns auf die beiden Teile der Bibel, als das Alte und Neue Testament beziehen.

 

    Obwohl beide Teile als ein einziges Buch betrachtet werden, umfasst jedes einen  Wesonderen Zeitabschnitt in der Geschichte der Menschheit und diese Unterscheidung ist sehr relevant. Wir können die Unterscheidung einfach wie folgt ausdrücken: Das Alte Testament enthält die jüdische Offenbarung Gottes, während das Neue Testament die christliche Offenbarung Gottes enthält.


Das Alte Testament


    Das Alte Testament ist eine Sammlung von Schriften der Geschichte und Tätigkeiten von Menschen, die als Israeliten, Hebräer oder Juden bekannt wurden. Sie waren die Nachkommen von Abraham, durch seinen Sohn Isaak und durch Isaaks Sohn Jakob, der in Israel umbenannt wurde. (2. Mose 3:6) Die Bücher des Alten Testaments bestehen aus drei großen Teilen: (1) die fünf Bücher Mose; (2) Die großen und kleinen Propheten; und (3) die allgemeinen Schriften, darunter Gedichte, Lieder und persönliche Berichte. Diese Bücher enthalten das Beste der höheren Gedanken und Sehnsüchte des jüdischen Volkes und waren die beste Sammlung religiöser Weisheit und geistiger Wahrheit, die man in der damaligen Welt finden konnte.

 

    Die Bücher Moses versorgten das jüdische Volk mit ihrem Gesetzbuch und den dazugehörenden Ritualen. Zur Zeit Moses, war das jüdische Volk ein unterdrückter, niedergeschlagener und ungebildeter Beduinen Stamm. Aber sie waren die Nachkommen des Patriarchen Abrams, später Abraham genannt, der Glauben an den einen Gott demonstrierte, den der Hohepriester Melchisedek lehrte. (1 Mose 14:18-20) Das führte dazu, dass Abraham einen besonderen Segen erhielt:


„Und Jehova sprach dann zu Ạbram: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.“ – 1. Mose 12:1-3


    Im Laufe der Zeit, zwischen Abraham und Mose, hatte das jüdische Volk den einen Gott weitgehend vergessen, und eine Form der Anbetung, ähnlich der umliegenden Nationen, die viele unterschiedliche Götter anbeteten, entwickelt. Aber es war Zeit, dass die Verheißung an Abraham wieder in den Vordergrund gerückt wurde. Mose, der sich dieser Verheißung bewusst war, akzeptierte die heroische Herausforderung, dieses niedergeschlagene Volk aufzurichten und sie zur Anbetung des einen Gottes Abrahams zurückzuführen.

 

    Moses selbst war eine außergewöhnliche Kombination von militärischem Führer, sozialem Organisator und Religionslehrer. Er war vor Jesus wohl der wichtigste Lehrer auf der Weltbühne. Als solcher war es ihm ohne Zweifel bewusst, dass die Herausforderung der Erziehung und Aufrichtung dieser unwissenden und ungebildeten Menschen ein schrittweiser Prozess wäre, der sich im Laufe der Zeit entwickeln würde. So setzte er die ersten Schritte ihrer geistigen Entwicklung in Bewegung.

 

    Nachdem er sie aus Ägypten herausführte, lesen wir:


„Und Moses stieg hinauf zu dem [wahren] Gott, und Jehova begann ihm vom Berg aus zuzurufen und zu sagen: „Dies sollst du zum Hause Jakob sagen und den Söhnen Israels mitteilen: ‚Ihr habt selbst gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, dass ich euch auf Adlersflügeln trage und euch zu mir bringe. Und nun, wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum aus allen [anderen] Völkern werden, denn die ganze Erde gehört mir. Und ihr, ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden.‘ Dies sind die Worte, die du zu den Söhnen Israels sprechen sollst.“ – 2. Mose 19:3-6


    Der elementare menschliche Geist reagiert effektiver auf Furcht als auf Liebe. Denkt daran wie ein Elternteil ein Kind lehrt. Das Kind erhält viele Verhaltensregeln mit den damit verbundenen Strafen und Disziplinen. Das Kind reagiert nicht aus Liebe zu den Eltern, sondern aus Furcht vor Strafe, denn göttliche Liebe auf der Grundlage des Glaubens, ist nur der Besitz von einem reifen geistigen Bewusstsein. (2. Thessalonicher 3:2) Also, als Mose dem Volk den einen Gott vorstellte, stellte er Gott groß und furchteinflößend vor. Und um ihre Aufmerksamkeit auf den einen Gott zu richten, stellte Mose Gott als eifersüchtig und grimmig dar. (Exodus 34:14; 5 Mose 29:22-28) Der Aspekt Gottes, der am meisten durch diese einfachen Menschen geschätzt wurde, war nicht die Liebe Gottes, sondern seine Gerechtigkeit.

    Die Nachfolger Moses lehrten weiterhin eine Vorstellung von Gott, die mit dem Verständnis ihrer Zeit in Übereinstimmung war. Die Bücher der Propheten enthalten Rat und Maßregeln für das Volk, falls Sie von den Lehren Moses abwichen, und prophezeiten eine Zeit, in der das Leben auf der Erde wirklich friedlich wäre. Die übrigen Schriften waren Worte der Weisheit und verschiedene Erfahrungen, von denen wir viel lernen können.

 

    Mit der Zeit reifte ihre Vorstellung von Gott, so dass zur Zeit der späteren Propheten, Gott zu einem liebevollen Vater der Nation wurde. (Jesaja 63:16; Jeremia 31:9) Gott hatte sich nicht verändert; der Mensch hatte sich verändert. Der Mensch entwickelte seine Fähigkeit die wahre Natur von Gott immer vollständiger zu verstehen. Und das erklärt, warum der Gott des Alten Testaments anders erscheint als der Gott des Neuen Testaments, den Jesus lehrte. Sogar der Prophet Jeremia sagte den Juden dass sie eine Änderung in ihrem Verständnis von Gott, zu erwarten hatten:


„„Siehe! Es kommen Tage“, ist der Ausspruch Jehovas, „da will ich mit dem Hause Israelund mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen; nicht einen wie den Bund, den
ich mit ihren Vorvätern schloss an dem Tag, an dem ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, ‚welchen meinen Bund s i e brachen, obwohl ich selbst ihr ehelicher Besitzer war‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ „Denn das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde“ ist der Ausspruch Jehovas. „Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen, und in ihr Herz werde ich es schreiben. Und ich will ihr
Gott werden, und sie selbst werden mein Volk werden.“ „Und sie werden nicht mehr ein jeder seinen Gefährten und ein jeder seinen Bruder lehren, indem [sie] sprechen: ‚Erkennt Jehova!‘, denn sie alle werden mich erkennen, von ihrem Geringsten selbst bis zu ihrem Größten“ ist der Ausspruch Jehovas. „Denn ich werde ihre Vergehung vergeben, und ihrer Sünde werde ich nicht mehr gedenken.““
– Jeremia 31:31-34


    Das Alte Testament diente als Lehrer oder Erzieher, der den jüdischen Geist für eine bessere und größere Offenbarung von Gott vorbereitete, begleitet von einer besseren und stärkeren Beziehung mit Gott, wie sie im Neuen Testament enthalten ist. Wie Paulus schrieb:


„Bevor jedoch der Glaube gekommen war, wurden wir unter Gesetz verwahrt, indem wir zusammen in Gewahrsam gegeben wurden im Hinblick auf den Glauben, der geoffenbart werden sollte. Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher.“ – Galater 3:23-25


    Wenn wir also fragen, wer ist der Autor der Bibel?, können wir vertrauensvoll sagen, dass das Alte Testament von Gott inspiriert wurde, weil die Männer die die 39 Bücher nach ihrem besten Verständnis von Gott schrieben, nach dem, was ihnen bis dahin offenbart worden war. Doch gleichzeitig müssen wir sagen, dass das Alte Testament nicht das endgültige, unfehlbare, absolute Wort Gottes enthält, denn wenn es so wäre, warum würde Jesus sagen:


„Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn völlig als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater völlig als nur der Sohn und jeder, dem der Sohn ihn offenbaren will.“ – Matthäus 11:27


„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das GESETZ oder die PROPHETEN zu vernichten  Nicht um zu vernichten, bin ich gekommen, sondern um zu erfüllen;“– Matthäus 5:17


    Und warum würde der Apostel Paulus schreiben:


„Indem er sagt „einen neuen [Bund]“, hat er den früheren für veraltet erklärt. Nun ist das, was veraltet ist und alt wird, dem Verschwinden nahe.“ – Hebräer 8:13


„Denn wir erkennen teilweise, und wir prophezeien teilweise; wenn aber das Vollständige gekommen ist, wird das Teilweise weggetan werden. Als ich ein Unmündiger war, pflegte ich wie ein Unmündiger zu reden, wie ein Unmündiger zu denken, wie ein Unmündiger zu überlegen; nun aber, da ich ein Mann geworden bin, habe ich die [Merkmale] eines Unmündigen abgelegt.“ – 1. Korinther 13:9-11


„So zeigt der heilige Geist deutlich an, dass der Weg in die heilige Stätte noch nicht offenbar gemacht worden war, solange das erste Zelt stand. Ebendieses [Zelt] ist ein Sinnbild für die bestimmte Zeit, die jetzt da ist, und in Übereinstimmung damit werden sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht. Indes können diese denjenigen, der heiligen Dienst verrichtet, nicht vollkommen machen, was sein Gewissen betrifft, sondern haben nur mit Speisen und Getränken und verschiedenen Taufen zu tun. Sie waren rechtliche Erfordernisse, die das Fleisch betrafen, und wurden bis zu der bestimmten Zeit der Richtigstellung der Dinge auferlegt.“ – Hebräer 9:8-10


    Da war ein größeres Verständnis von Gott, das darauf wartete zur "bestimmten Zeit" offenbart zu werden. Diese weitere Offenbarung ist im Neuen Testament enthalten.


Das Neue Testament


    Von allen alten religiösen Bekenntnissen, schuf das jüdische Glaubensbekenntnis mit seinen  "Zehn Geboten", den erfolgreichsten moralischen Lebensstil bis zum heutigen Tag. Als ein Gesetzesvolk, hatten die Juden eine deutliche und erkennbare soziale Ordnung. Ihre Lebensweise und ihrer Konsequenzen waren vorhersehbar. Ihre monotheistische Religion in Verbindung mit ihrer großstädtischen Lage, hätte den Juden das sicherste Umfeld für einen monotheistischen Gott bereitet, um der Menschheit zu erscheinen. In diesem Umfeld, erschien Jesus mit einer größeren und universelleren Botschaft - der guten Botschaft vom Königreich Gottes. Er lehrte die Menschen, dass Gott nicht nur der Gott der Juden war, sondern der Gott aller Menschen ist; und dass Gott nicht nur der Gott aller Menschen war, sondern der Vater aller Menschen ist - jedem Einzelnen von uns! (Matthäus 23:8-9)


    Der Dienst Jesu war mündlich und beispielhaft, das heißt, er sprach und lebte seine Lehren. Es ist bemerkenswert, dass Jesus keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließ. Dar einzige Bericht von Jesus, wo er jemals etwas schrieb, war, als er eine kryptische Nachricht in den Sand schrieb. (Johannes 8:6) Jesu Zurückhaltung, eigenen Schriften zu hinterlassen, mag erklären warum es nach dem Tod Jesu so lange dauerte, bis seine Anhänger die Erzählungen über sein Leben veröffentlichten. Das Buch Matthäus, so wird gesagt, wurde 41 u.Z. abgeschlossen, Markus 60-65 u.Z., Lukas 56-58 u.Z. und Johannes 98 u.Z.

 

    Es scheint jedoch, dass unmittelbar nach der Auferstehung Jesu, seine Anhänger begannen miteinander in Briefen von Jesus und ihren persönlichen Erfahrungen zu erzählen und einander zu ermunterten an ihrem neu gefundenen Glauben festzuhalten. Die Geschichte zeigt, dass in den ersten paar Jahrhunderten nach Jesu Tod Jesu hunderte solcher Briefe zirkulierten.

 

    Bis zum und während des 4. Jahrhunderts, war die christlichen Gemeinschaft sehr locker organisiert. Es gibt keine zentralen Lehren oder autorisierte Dogmen, außer den Glauben an Jesus und die Verheißung mit ihm im Himmel zu sein und getauft zu werden, um den heiligen Geist zu empfangen. Jeder Jünger lehrte über Jesus gemäß dem, was sie verstanden. Die Versammlungen waren um ihre führenden Lehrer organisiert. In einigen Fällen entstanden Konflikte und Streitereien über das, was die wahre Gute Botschaft war, und ob die zum Christentum bekehrten Heiden das Gesetz Moses zu halten hätten. (Siehe z.B. 1. Korinther, Galater; Kolosser; Hebräer)

 

 Bereits zu Beginn des vierten Jahrhunderts, rief der römische Kaiser Konstantin die führenden 'Kirchenväter' zusammen, im Bemühen die christlichen Lehren zusammenzufassen und festzuschreiben. In diesem Konzil, dem Konzil zu Nizäa 325 u.Z., bestimmten diese "Kirchenväter", welche von den Hunderten von christlichen Schriften die annehmbaren Lehren über Jesus darstellen. Wie der Apostel Johannes schrieb:


„Es gibt tatsächlich noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; wenn diese jemals bis in alle Einzelheiten aufgeschrieben würden, so könnte — denke ich — selbst die Welt die geschriebenen Buchrollen nicht fassen.“ – Johannes 21:25


    Diese Männer sichteten die populärsten Notizen und Briefe und wählten 27 der Schriften, von denen sie glaubten, dass sie am besten die Lehre Jesu, wie sie sie verstanden, wiedergaben. Diese 27 Schriften, bestehend aus 4 historischen Berichten über das Leben Jesu, 1 historischen Überblick über die Tätigkeit der Apostel, 1 Buch der Prophezeiungen, und 21 aus den Hunderten von Briefen die im Umlauf waren, wurden zu dem was das "Neue Testament" ist.

    Leider hat diese Festlegung der annehmbaren christlichen Lehren, die freie Entfaltung der Natur des ursprünglichen Christentums in eine zentrale Klerus/Laien-Klasse verändert, mit weitreichenden Folgen und nicht immer positiven Auswirkungen. Dennoch, die Arbeit des Konzils erwies sich als eine wichtige Entwicklung zur Erhaltung von ausreichenden Lehren Jesu, um sogar bis in unsere Zeit hinein, machtvolle Auswirkungen zu haben.

 

    Somit wissen wir, was die Urheberschaft betrifft, dass die Verfasser des Neuen Testaments Männer waren, die über Jesus und seine Lehre nach bestem Wissen und Verständnis schrieben, und deshalb von Gott inspiriert waren. Jedoch, außer in den Fällen, in dem sie direkt Jesus zitierten, sind die Schriften nicht das Wort Gottes. Stattdessen schrieb Johannes:


„Im Anfang war das WORT, und das WORT war bei GOTT, und das WORT war ein Gott. Dieser war im Anfang bei GOTT. Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht e i n Ding ins Dasein. Was ins Dasein gekommen ist“ – Johannes 1:1-3


„So wurde das WORT Fleisch und weilte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie einem einziggezeugten Sohn vom Vater her gehört; und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit.“ – Johannes 1:14


    Ja, Jesus selbst ist das Wort Gottes. Er demonstrierte die Botschaft Gottes an die Menschheit durch die Art, wie er sein Leben lebte. Daher lernen wir über Gott, was wahr und der Weg zum wirklichen Leben ist, indem wir von Jesus lernen:


„Jesus sprach zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ – Johannes 14:6


    Während wir daher aus den Schriften, die von Gott inspiriert sind, zwar viel lernen können, kann das wahre Gottes Wort nur aus dem Studium des Lebens und Wirkens Jesu erkannt werden. Es ist das Beispiel Jesu, das die wirkliche Macht hat, Änderungen zu bewirken.


„Denn das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist und von Gelenken und [ihrem] Mark und [ist] imstande, Gedanken und Absichten [des] Herzens zu beurteilen.“

- Hebräer 4:12


Die neue Botschaft des Neuen Testaments


    So lernen wir, dass das Alte Testament als Erzieher oder Lehrer diente, den jüdischen Geist für den Empfang der Guten Botschaft vorzubereiten (Galater 3:23-25), aber das Neue Testament enthält tatsächlich die gute Botschaft. Wie Paulus erklärt:


„Gott, der vor langem bei vielen Gelegenheiten und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu
unseren Vorvätern geredet hat, hat am Ende dieser Tage durch einen Sohn zu uns geredet, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt und durch den er die Systeme der Dinge gemacht hat.“

– Hebräer 1:1-2


    Nachdem er den Grundstein für die Nachricht der Guten Botschaft gelegte hatte, waren die Juden die erste Nation, die dazu eingeladen wurden. Somit diente das Wirken Jesu zuerst dem Volk seiner Geburt. Und obwohl er aus jüdischen Propheten und Schriften zitierte, überbrachte er eine neue Botschaft, die sich nicht auf die Juden beschränkte. Es war "neuer Wein" für "neue Weinschläuche." (Mark 2:21-22)


    Also, wenn wir heute versuchen die gute Botschaft vom Königreich zu verstehen, brauchen wir uns nur die Schriften des Neuen Testaments ansehen, die das Wort Gottes, das von Jesus gesprochen und gelebt wurde, enthalten.


„Deswegen beuge ich meine Knie vor dem Vater, dem jede Familie im Himmel und auf Erden ihren Namen verdankt, damit er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gewähre, mit Kraft durch seinen Geist gestärkt zu werden an dem Menschen, der ihr innerlich seid, damit der Christus durch [euren] Glauben mit Liebe in eurem Herzen wohne, damit ihr verwurzelt und fest gegründet seid, um völlig imstande zu sein, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, und die Liebe des Christus zu erkennen, die die Erkenntnis übersteigt, damit ihr mit all der Fülle, die Gott gibt, erfüllt sein mögt.“ – Epheser 3:14-19


    Das heißt nicht das Alte Testament abzulehnen, denn es enthält Lektionen des Glaubens und  des Mutes, die auch für heute von Nutzen sind. Es legte die Grundlage für die weitere Offenbarung Gottes durch Jesus Christus und es bot und bietet weiterhin, Leitlinien für ein angemessenes Verhalten und die Auswirkungen von Sünde. Aber wenn wir uns nach der Botschaft Gottes für heute umsehen, müssen wir hinter das Alte in das Neue schauen. Und wir sollten auch berücksichtigen, dass, wenn der Vater es wünscht, er oder sein Christus jederzeit eine weitere Offenbarung der Wahrheit geben kann.


    Für eine weitere Betrachtung, bitte siehe auch: Revealing the Awe-Inspiring Father, Foreordained From the Founding of the World, Freedom of the Children of God, Fitly United in the Same MindMoving Forward in Faith und Hold Fast to the Sacred Secret.


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4. Wie kann man die Bibel verstehen?


    Schlagt sie auf. Lest sie. Sinnt darüber nach, so dass ihr für die Führung des Geistes der Wahrheit empfänglich seid und lasst den Geist der Wahrheit seine Arbeit tun. Jesus sagte:


„Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus eigenem Antrieb reden, sondern was er hört, wird er reden, und er wird euch die kommenden Dinge verkünden.“ – Johannes 16:12-13


    Es ist zwar richtig, dass Jesus sich gelegentlich auf Verse aus dem Alten Testament bezog und erläuterte und ihre Bedeutung erklärte. Der Großteil seiner Lehren bestand aus Illustrationen – bezog Lebensweisheiten aus den Situationen des täglichen Lebens und seinem eigenen Lebensbeispiel. Wenn wir Jesu Leben und die Art und Weise, wie er den Vater anbetete, betrachten, dann können wir die Bibel am besten verstehen und ganz besonders die gute Botschaft.


    Wir verstehen, dass diese Gedanken für einige fragwürdig sein mögen. Aber wir glauben auch, dass ihr zu einem ähnlichen Ergebnis kommen werdet, wenn ihr euren geistigen Sinn, eure Herzen und Augen für diese unvoreingenommene Betrachtung der Bibel öffnet. Der Vater "kennt unser Gebilde, gedenkt, dass wir Staub sind" (Psalm 103:14) Er weiß, wie der menschliche Geist arbeitet und er weiß am besten, wie er sich selbst offenbaren kann. Wir erwärmen uns seiner großen Weisheit, zuerst eine Grundlage zu legen – durch den Lehrmeister des Alten Testaments - und uns dann im Neuen Testament seine wahre Natur und sein ewiges Vorhaben durch seinen Sohn, "der Gestalt nach wie ein Mensch befunden" (Philipper 2:7), zeigt.

 

    Für eine weitere Betrachtung, siehe bitte: Expanding Your Spiritual Vision, Does this Stumble YouThe Bestowal of the Spirit of Truth, und Worshiping with Spirit and Truth.

 

“Elaia Luchnia”

 

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