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BUILDING UP THE BROTHERHOOD

„VORSICHT ABTRUNNIGE!“

 

 

    Ein Abtrünniger wird in der Regel als eine Person definiert, die von seiner Religion, deren Prinzipien usw. „absteht“, ganz aufgibt oder sie verlässt. Im Christentum ist die Anklage der Abtrünnigkeit sehr ernst und führt in der Regel zu irgendeiner Art von Strafe, dazu gehört das Meiden dieser Person, die Exkommunikation bzw. Gemeinschaftsentzug oder noch schlimmer. Aus diesem Grund sollten Christen wachsam sein, was ihre religiösen Überzeugungen betrifft, um nicht irgendwann Opfer der Abtrünnigkeit zu werden.

 

    Doch die Abtrünnigkeit ist oft trügerisch und in vielen Fällen wird sie missverstanden. Wie kann man feststellen, ob der eine oder andere wirklich zum Abtrünnigen geworden ist? Eine Untersuchung der Geschichte der Abtrünnigkeit, in Bezug zur Bibel, ist in dieser Hinsicht aufschlussreich und sogar unverzichtbar für die, die dem „Vater“ (Gott) gefallen wollen.

 

Abtrünnigkeit im Alten Testament

 

    Abtrünnigkeit ist nicht nur eine christliche Vorstellung. Wir lernen aus dem Alten Testament, dass es auch Abtrünnige innerhalb des Volkes Israel gab. Jesaja schrieb über die Weigerung der Führer des Volkes sich selbst zu korrigieren, nachdem Jehova sie zurechtgewiesen hatte:

 

„Da haut der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Palmzweig und Binse an einem Tag. Der Älteste und Angesehene, er ist der Kopf; und der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz. Denn die Führer dieses Volkes werden zu Verführern und die von ihnen Geführten zu Verwirrten. Darum wird sich der Herr über dessen junge Männer nicht freuen, und über seine Waisen und Witwen wird er sich nicht erbarmen. Denn sie alle sind Gottlose (Abtrünnige) und Übeltäter, und jeder Mund redet Torheit. - Bei alldem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt. Denn die Gottlosigkeit brennt wie Feuer: Dornen und Disteln verzehrt sie und zündet in den Dickichten des Waldes, dass sie empor wirbeln als hoch aufsteigender Rauch.“

– Jesaja 9:13-17

 

Wegen den falschen Anweisungen ihrer abtrünnigen Anführer, war das Volk verwirrt und umher gestoßen. Nicht allein die Anführer, auch diejenigen, die sich in die Irre haben führen lassen, konnten nicht auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen. Später schrieb Jesaja nochmals über die Abtrünnigkeit in Israel:

 

„Der Törichte wird nicht mehr edel genannt und der Schurke nicht mehr vornehm geheißen werden. Denn ein törichter Mensch redet Törichtes. Und sein Herz bereitet Unheil, Ruchloses zu tun und Irreführendes (abtrünniges) gegen den HERRN zu reden, um die Seele des Hungrigen leer zu lassen und dem Durstigen den Trank zu verweigern.“ – Jesaja 23:15-16

 

    Ja, ihre Führer weissagten und lehrten große Irrtümer, die aus eigenem Denken hervorgingen und nicht von Gott waren. Wir sehen also am Alten Testament, dass Abtrünnigkeit nichts mit dem Austritt aus einer Religion zu tun hatte, sondern mit dem Abstehen von Gott selbst.

 

Abtrünnigkeit im Neuen Testament

 

    Im Neuen Testament wird das Wort „Abtrünnigkeit“ nur zwei Mal erwähnt, doch der Grundgedanke der Abtrünnigkeit ist durchgehend enthalten. Der erste Fall dokumenteiert der Apostel Paulus auf einer seiner Besuche in der Versammlung in Jerusalem, wo die "Apostel und älteren Männer“ waren:

 

„Als wir aber in Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig auf. Am folgenden Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin. Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte. Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, die gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Mose lehrest und sagest, sie sollen weder die Kinder beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln.“ – Apg. 21:17-21

 

    Ja, Paulus selbst wurde der Abtrünnigkeit angeklagt, weil er Jesu Botschaft der Freiheit vom Gesetz und den Überlieferungen bekannt machte. Er lehrte, dass Jesus das Gesetz nicht zerstört hatte, sondern es erfüllte, es auslöschte und aus dem Weg räumte (Matthäus 5:17; Kolosser 2:14). Das war die erfrischende Botschaft für alle Nationen, aber die Juden, die Moses treu bleiben wollten, konnten die christliche Freiheit nicht begreifen und akzeptieren. Sie betrachteten es als Abtrünnigkeit!

 

    Ähnliches wird auch im Buch „Legt gründlich Zeugnis ab für Gottes Königreich“, veröffentlicht von der Wachtturm-Gesellschaft, auf Seite 183, Absatz 8 erwähnt:

 

„Den Hebräerchristen, die am Gesetz Mose hingen, fehlte das richtige Verständnis und das Vertrauen in die Christenversammlung. Sie mussten umdenken und auf den neuen Kurs einschwenken, den Jehova jetzt verfolgte.“

 

   Um das schwache Gewissen der jüdischen Christen zu beschwichtigen, fügte sich Paulus den Jerusalemer Brüdern und führte bestimmter Rituale durch, die sie ihm empfohlen hatten (Rituale, die nicht den christlichen Prinzipien entgegenstanden), um den Juden zu zeigen, dass er kein Abtrünniger war. Paulus erhoffte sich, dass er dadurch die nötige Freiheit bekäme über Jesus zu sprechen. Aber sein Kompromiss hatte nicht den gewünschten Erfolg, den er erhoffte. Anstatt Paulus zu akzeptieren, sahen einige Juden aus Asien, die Handlungen von Paulus als weiteren Beweis für seine Abtrünnigkeit. Sie zettelten einen Aufruhr gegen Paulus an, der zu seinem Tod hätte führen können, stattdessen führte er aber zu seiner Verhaftung durch die Römer (Apg. 21:22-36).

 

    Paulus richtete einen eindringlichen Appell an diese Juden, aber nichts was er sagte konnte sie zufrieden stellen. Sie waren von seiner Abtrünnigkeit überzeugt und wollten nicht nachgeben (Apg. 21:37-22:22). Der Kompromiss, der von den Aposteln und älteren Männern Jerusalems empfohlen wurde, konnte Paulus nicht helfen.

 

    Der andere Fall von Abtrünnigkeit ist von Paulus selbst als Warnung aufgezeichnet worden, adressiert an die Versammlung in Thessalonich:

 

„Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei. – 2. Thess. 2:1-4

 

    Hier warnt Paulus die Brüder, dass die Spitzfindigkeit gewisser Leute dazu führen könnte dass sie aufgeben oder dahingehend manipuliert werden, dass das Ende nahe ist. Er warnt sie vor der Abtrünnigkeit des „Menschen der Gesetzlosigkeit“, der sich selbst erheben würde, nicht nur als ein Prophet Gottes, sondern als Gott selbst – durch Gehorsam, Anbetung, Ehre und Loyalität. Er wollte damit nicht sagen, dass der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ eine Einzelperson sein würde oder ein Gremium, aber er beschreibt ihn so, dass es möglich wäre „ihn“ zu identifizieren:

 

„ihn, dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Rettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ – 2. Thess. 2:9-12

 

    Der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ würde viele mächtige Werke vollbringen, um die zu täuschen, die auf Zeichen und Wunder schauen, anstatt nach der Wahrheit zu suchen. Gott lässt zu, dass sie irregeführt werden, weil diese nicht die Wahrheit lieben. Aber die Zeit, in der es Gott zulässt gibt ihnen wiederum die Möglichkeit von dem „Mensch der Gesetzlosigkeit“ und seiner Abtrünnigkeit umzukehren, sodass diejenigen, die nicht umkehren zu Recht verurteilt sind.

 

Wahre Abtrünnigkeit vs. Falsche Anschuldigung wegen Abtrünnigkeit

 

    Wir sehen also, dass man von einer echten Abtrünnigkeit sprechen kann, wenn man sich von Gott abwendet und von einer falschen Anschuldigung der Abtrünnigkeit, wenn man sich von einer Religion (Kirche) und deren Dogmen abwendet. Beide Arten der Abtrünnigkeit finden seit Jahrhunderten in allen christlichen Kirchen statt. Zum Beispiel wurde im sog. „finsteren Mittelalter“ die falsche Anschuldigung der Abtrünnigkeit von der kath. Kirche dazu benutzt die Menschen zu kontrollieren und bei denen Angst zu verbreiten, die es wagten sich der Kirche und deren Dogmen zu widersetzen. Diese Drohung war viele Jahre bis zur Reformation sehr effektiv.

 

    Seit dieser Zeit haben sehr viele glaubensvolle Männer und Frauen ihre bisherige Religion verlassen und sich einer anderen angeschlossen, weil sie dachten diese würde die wahren Lehren Jesu besser wiederspiegeln. Aber das allein ist keine Abtrünnigkeit. Wenn es so wäre, dann müsste man John Knox den Gründer der Presbyter, John Smyth den Gründer der Baptisten, John Wesley den Gründer der Methodisten, James Springer White den Gründer der Siebenten-Tags-Adventisten, Charles Taze Russell den Gründer der Bibelforscher und heutigen Zeugen Jehovas, Charles Fox Parham den Gründer der Pfingstbewegung und viele andere als Abtrünnige bezeichnen. Und man müsste daraus schließen, dass jeder, der missioniert und versucht die Lehren Jesu zu predigen, Menschen zur Abtrünnigkeit führt. Tatsächlich würde Jesus selbst ein Abtrünniger sein. Wie lächerlich!!

 

    Im Gegensatz dazu wird das Untersuchen unseres Glaubens in der Bibel wohlwollend beschrieben:

 

„Die Brüder aber sandten sogleich in der Nacht sowohl Paulus als auch Silas nach Beröa; die gingen, als sie angekommen waren, in die Synagoge der Juden. Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte.“ – Apg. 17:10,11

 

Prüft euch, ob ihr im Glauben seid, untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid.“ – 2. Korinther 13:5

 

    Und wenn wir herausfinden sollten, dass wir nicht „im Glauben sind“ und unsere Versuche ihn zu berichtigen fehlschlagen, dann bekommen wir den Rat:

 

Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab!, spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich werde euch annehmen.“

– 2. Korinther 6:14- 17

 

    Daher kann eine Person, die den Rat des Paulus annimmt und eine Religion verlässt, die nicht im Einklang mit ist was Jesus lehrte, kein Abtrünniger sein. Der Vater selbst wird ihn „annehmen“.

 

    In Wahrheit ist die gesamte christliche Bewegung eine „Abspaltung vom“ Judaismus. Und das obwohl die frühen Christen versuchten in den Synagogen zu bleiben und die gute Botschaft vom Königreich mit ihnen zu teilen. Aber die Synagogen-Vorsteher wollten kein Teil davon sein. Jesus sagte voraus was passieren würde:

 

„Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu tun. Und dies werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.“

– Johannes 16:1-3

 

    Natürlich waren alle, die aufgrund ihres Bekenntnisses zu Jesus ausgeschlossen wurden, keine Abtrünnigen. Die wahren Abtrünnigen waren diejenigen, die andere ausschlossen – diejenigen, die weder den Vater noch den Sohn kannten.

 

Falsche Anschuldigung wegen Abtrünnigkeit in der heutigen Zeit

 

    Wegen der Stigmatisierung, die mit dem Vorwurf der Abtrünnigkeit einhergeht, sollte man sehr vorsichtig sein diesen Begriff zu verwenden. Man sollte sich fragen ob die betreffende Person, Gott verlassen hat und die klaren und offensichtlichen Lehren Jesu oder ob sie mit ihrer Religion und deren Dogmen nicht mehr übereinstimmt.

 

   Ein anderer Faktor, den man berücksichtigen muss, wenn man jemand mit dem Vorwurf der Abtrünnigkeit behaftet wird, ist die Frage wer diese Anschuldigung vorbringt. Gibt es ein begründetes Eigeninteresse für diesen Vorwurf? Wir erinnern uns, dass die kath. Kirche im „finsteren Mittelalter“ die Drohung mit Abtrünnigkeit dazu benutzt hat um Menschen zu kontrollieren und sie davon abzuhalten die falschen Dogmen der Kirche bekannt zu machen. Könnte das auch heute ein Grund für den Vorwurf der Abtrünnigkeit sein? Religiöse Organisationen, die den Vorwurf der Abtrünnigkeit gegen ihre eigenen Mitglieder erheben, welche Fragen zu gewissen Dogmen stellen, erheben den Anspruch nur sie wären im Besitz der einzig wahren Lehren Gottes.

 

    Wir fragen uns welche Religion das heute ehrlich von sich behaupten kann. Wir kennen keine.

 

    Wie oben erwähnt, verließen viele Menschen ihre ursprüngliche Kirche und gründeten neue religiöse Gruppen. Die Geschichte zeigt, dass die meisten dieser Personen keine Abtrünnigen waren; sie waren eher fortschrittlicher in ihrem Verständnis der Bibel und dem was Gott vor hat. Sie sahen das Licht der Wahrheit, während ihre Anführer weiter im Dunkeln tappten.

 

„Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, heller und heller erstrahlt es bis zur Tageshöhe. Der Weg der Gottlosen ist wie das Dunkel; sie erkennen nicht, worüber sie stürzen.“

– Sprüche 4:18,19

 

    In einigen Fällen wurden die Gründe, für die jemand als Abtrünniger vertrieben wurde, später sogar „Kirchenpolitik“! Also sollten wir uns fragen: Ist es Abtrünnigkeit oder ist es geistiges Wachstum? Der Mensch hat die Neigung Wahrheit zu verfestigen und zu dogmatisieren, weil er geistig faul ist und große Angst vor dem Unbekannten hat. Daher liegt es in der Natur des Menschen, dass er träge ist wenn es darum geht Veränderungen zu beginnen. Und diese Trägheit oder Faulheit ist ein weiterer Grund warum andersdenkende mundtot gemacht und als Abtrünnige bezeichnet werden.

 

    Der Vorwurf der Abtrünnigkeit ist keine Kleinigkeit. Wir denken an Jesu Worte über Anschuldigungen gegen unsere Brüder:

 

„Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr!, der Hölle des Feuers verfallen sein wird.“ – Matthäus 5:21,22

 

    Für den Vater und Jesus kann eine unbedachte Verunglimpfung eines Anklägers, dessen ewiges Leben gefährden! Wie viel mehr die falsche Anschuldigung der Abtrünnigkeit!

 

    Natürlich können wir nicht abstreiten, dass echte Abtrünnigkeit existiert – solche, wie Paulus sagt, die sich „in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei“ oder die „die Liebe der Wahrheit zu ihrer Rettung nicht angenommen haben … sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit“ (2. Thess. 2:1-4, 9-12). Alle die sich von den klaren und offenen Lehren Jesu abwenden und eine „andersartige gute Botschaft“ (Gal. 1:6) verbreiten, sind Teil der Abtrünnigkeit. Für den Fall, dass wir jemanden kennen, der Gott und die Lehren Jesu verlassen hat, sollten wir als erstes versuchen eine solche Person zu korrigieren (Gal. 6:1) und falls das nicht hilft müssen wir tatsächlich von ihm Abstand nehmen. Die wirklichen, authentischen, klaren und offenen Lehren Jesu sind zu wertvoll um sie beiseite zu schieben, mit dem Ziel anderen zu gefallen.

 

    Wir können uns vor Abtrünnigkeit schützen, wenn wir weiterhin wachsen und heranreifen in unserem Glauben:

 

„Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hin wachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus.“ – Epheser 4:15

 

„Denn jeder, der noch Milch genießt, ist richtiger Rede unkundig, denn er ist ein Unmündiger; die feste Speise aber ist für Erwachsene, die infolge der Gewöhnung geübte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten wie auch des Bösen.“ – Hebräer 5:13,14

 

„Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Rettung -, wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist!“

– 1. Petrus 2:1-3

 

    Geistiges Wachstum ist der Wille Gottes:

 

„Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. So ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt.“ – 1. Korinther 3:5-7

 

    Spirituelle Erleuchtung ist ein Ziel, das Jesus für uns vorgegeben hat. Aber es ist nicht nur ein Ziel, es ist ein Mandat:

 

Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel5, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ – Matthäus 5:14-16

 

    Anstatt ein Hindernis in einer Versammlung zu sein, sind aufgeklärte (erleuchtete) Seelen eine Bereicherung für die gesamte Bruderschaft. Fortschreitende Aufklärung ist ein Mittel wie eine Gruppe von Menschen eine geistgeleitete Bruderschaft wird. Wenn der Blinde die Blinden leitet ist das tragisch. Aber wenn der Blinde die leitet, die gut sehen können, ist das verwerflich!

 

    Daher werden wahre Diener Gottes und Nachfolger Christi ihr Bestes geben, sich aller Dinge zu vergewissern und weiterhin zu prüfen ob sie im Glauben sind, damit sie selbst und diejenigen, die ihnen zuhören nicht zu Abtrünnigen werden. Vor allem werden sie allmählich lebengebende Speise einnehmen, so wie Sprüche sagt:

 

„Mit dem Mund richtet der Ruchlose seinen Nächsten zugrunde, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.“ – Sprüche 11:9

 

    Wir freuen uns auf Eure Kommentare.

 

„Elaia Luchnia“

 

 

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