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Gedächtnismahl Artikel

UNSER HEILIGSTER ABEND

 

 

   Am 16. März 2016 nach Sonnenuntergang werden Jehovas Zeugen den Tod unseres Herrn,Jesus Christus, gedenken. An diesem Tag jährt sich der Tod des außergewöhnlichsten Menschen der jelebte – Gottes Sohn, der Menschensohn. In dieser Nacht gab er sein Leben damit wir leben können,allerdings nicht mehr für uns selber sondern für andere, um auf diese Weise die größtmögliche Liebezu zeigen „daß einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe.“ (Joh. 15:13)

 

    Obwohl es eine feierliche und heilige Nacht ist, ist es auch ein freudiger Anlass. Einerseitsgedenken wir Jesu Tod, andererseits feiern wir auch sein Leben und die Art wie er sein Leben führte.Sein aufopferndes Leben bereitet uns den „Weg“ zum Vater, unsere Rettung. Amen.

 

    Wie wir wissen fand das erste Abendmahl zeitgleich mit dem jüdischen Passahfest statt. Als Teildieser Feier wurden spezielle Speisen und Kräuter herumgereicht, sowie vier Becher Wein um die vierAspekte der Rettung Israels durch Gott darzustellen. Jesus begann die Feier auf die traditionelle Weise.Er reichte wie üblich die speziellen Speisen, die Kräuter und den Wein. Aber dann änderte er die Feierund sagte:

 

„Auch nahm er ein Brot, dankte, brach es und gab es ihnen, indem ersprach: „Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten gegebenwird. Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ Ferner denBecher nach dem Abendmahl, indem er sprach: „Dieser Becher bedeutetden neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossenwerden wird.“ – Lukas 22:19-20

 

   Am Abendmahl konzentrieren wir uns jeweils auf die Symbole Brot und Wein. Diese Symbolesind sicherlich sehr wichtig. Im Evangelium des Johannes wird jedoch noch eine andere Begebenheithervorgehoben. Nach jedem Herumreichen des Weines war es üblich, dass sich der Gastgeber sich erhobum seine Hände zu waschen. Zu diesem Zeitpunkt der Feier tat Jesus etwas Ungewöhnliches: Johannessagt von Jesus:

 

„… erhob er sich vom Abendmahl und legte seine äußeren Kleiderbeiseite. Und er nahm ein leinenes Tuch und gürtete sich. Danach goßer Wasser in ein Becken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschenund sie mit dem leinenen Tuch, mit dem er umgürtet war, abzutrocknen.So kam er dann zu S.mon Petrus. Er sagte zu ihm: „Herr, wäschst du mirdie Füße?“ Jesus gab ihm zur Antwort: „Was ich tue, verstehst du jetztnicht, doch wirst du es nach diesen Dingen verstehen.“ Petrus sagte zuihm: „Du wirst mir bestimmt niemals die Füße waschen!“ Jesusantwortete ihm: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Teil mitmir.“ – Joh. 13:4-8

 

    Jesus ging dann daran die Füsse aller zwölf Apostel zu waschen, einschliesslich Judas Iskariot,als Veranschaulichung für das neue Gebot das er ihnen geben gleich würde. Der Bericht fährt weiter:

 

„Als er ihnen nun die Füße gewaschen und seine äußeren Kleiderangelegt und sich wieder am Tisch niedergelegt hatte, sprach er zuihnen: „Wißt ihr, was ich euch getan habe? Ihr redet mich mit ‚Lehrer‘und ‚Herr‘ an, und ihr sagt es mit Recht, denn ich bin es. Wenn nun icheuch, obwohl Herr und Lehrer, die Füße gewaschen habe, so seid auchihr verpflichtet, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch einBeispiel gegeben, damit so, wie ich euch getan habe, auch ihr tun sollt.“

– Joh. 13:12-17

 

   Die Apostel sahen am Beispiel Jesus was es bedeutet zu dienen und verspürten auch den Segendurch ihren mutigen Dienst an seiner Seite. Offensichtlich sind sie aber an diesem Abend wieder in ihrealten Verhaltensmuster verfallen; sie stritten darüber wer wohl der Größte unter ihnen sei. Jesus gabihnen dann ein Musterbeispiel in Demut und gegenseitigem dienen. Als Beobachter dieses bedeutsamenEreignisses können wir auch großen Nutzen daraus ziehen. Dies kann auch uns ein wunderbares Vorbildsein wie wir einander behandeln, uns nicht darüber zu beklagen, dass vielleicht unser Bruder grösseroder wichtiger ist, sondern uns eingestehen, dass wir alle Brüder sind vor Gott gleich dastehen.

 

   Am Ende des Abendmahles, nachdem Judas Iskariot ging (Joh.13:30), formulierte Jesus dasneue Gebot welches er gerade veranschaulicht hatte:

 

„Als er nun hinausgegangen war, sprach Jesus: „Jetzt ist derMenschensohn verherrlicht, und Gott ist in Verbindung mit ihmverherrlicht. Und Gott selbst wird ihn verherrlichen, und er wird ihnsogleich verherrlichen. Kindlein, noch eine kleine Weile bin ich beieuch. Ihr werdet mich suchen; und so, wie ich zu den Juden gesagt habe:‚Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen‘, sage ich jetzt auch zueuch. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so wie icheuch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alleerkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“ – Joh. 13:31-35

 

   Dann gab er ihnen folgenden Rat:

 

„Euer Herz werde nicht beunruhigt. Übt Glauben aus an Gott, übt auchGlauben aus an mich. Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen.Wenn es anders wäre, hätte ich es euch gesagt, denn ich gehe hin, eucheine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stättebereite, so komme ich wieder und will euch heimnehmen zu mir, damitdort, wo ich bin, auch ihr seid. Und wohin ich gehe, [dahin] kennt ihrden Weg.“ – Joh. 14:1-4

 

   Ja Brüder, wir kennen den Weg. Jesus ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemandkommt zum Vater ausser durch ihn“ (Joh. 14:6). Darum ahmen wir seine Liebe, seinen Glauben unddas ganze Leben Jesu Christi nach, damit auch wir den Weg zum Vater gehen können wo Jesus selbereinen Ort für uns vorbereitet hat.

 

   In der Folge macht Jesus seinen Jüngern Mut und gibt ihnen weitere Ratschläge. Er sagt wennwir ihn lieben halten wir auch seine Gebote; er verspricht den Geist der Wahrheit zu schicken; er machtklar, dass er der wahre Weinstock ist und die Einheit mit ihm bewahren müssen; dass wir einander liebensollen; was auch immer vom Vater erbitten er uns auch geben wird; dass er die Welt besiegt hat undvieles mehr. Jesus betet dann um den Schutz des Vaters für die Jünger und tritt die folgenreichen letztenStunden an, die sein einzigartiges irdisches Leben beenden sollten.

 

   Jesus wollte, dass wir dieses Abendmahl „in Erinnerung an ihn“ feiern. Wenn wir die Feierbegehen, sollten wir uns nicht nur an die Art und Weise seines Todes erinnern, sondern auch daran wieer sein menschliches Leben gelebt hatte, an seine Liebe für uns, wie er all die Anfeindungen mit Würdeund Demut ertrug. Erinnern wir uns daran, dass Jesus tatsächlich in menschlicher Gestalt unterMenschen weilte. Sehen wir uns aber auch mit dem Auge des Glaubens wie wir eines Tages mit ihmzusammen in seines Vaters ewigen Königreich sein werden. Das ist das neue Passah welches er unshinterlassen hat, die Erinnerung an sein beeindruckendes Leben, das Wort der ewigen Wahrheit, seineLiebe zu uns und die Ausgiessung des Geistes der Wahrheit auf alles Fleisch.

 

   Es gibt keinen Grund zu trauern wie das andere tun. Ganz im Gegenteil, wir verspürenunermessliche Freude daran am Leben unseres grossen Lehrers und älteren Bruders teilzuhaben,einander zu dienen, zu erbauen, zu lieben, zu umarmen und einander willkommen zu heissen imKönigreich unseres Vaters und unseres Herrn.

 

   Schau an diesem Abend in die Augen deiner Brüder und erkenne den Geist unseres Herrn und„tue ihnen so wie du ihm tuen würdest“. Nicht nur an diesem denkwürdigen Abend sondern alle Tagesolange wir die irdische Luft atmen bis zu dem Tag wenn wir uns zu unserem Herrn an den „Tisch“ inseinem Königreich setzen werden.

 

„Elaia Luchnia“

 

 

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